Adenoviren – Auslöser der Augengrippe
In Bonn kursiert aktuell die „Augengrippe“. Diese Augenbindehautentzündung wird durch sogenannte Adenoviren ausgelöst. Was die Augengrippe so ansteckend macht und wie man sich davor schützen kann, erfahren Sie hier.
Was sind Adenoviren?
Bei Adenoviren handelt es sich um unbehüllte Dopelstrang-DNA-Viren aus der Familie der Adenoviridae. Mit einem Durchmesser von 90-100 nm und ihrem stabilem ikosaedrischen Kapsid, sowie dem Fehlen einer empfindlichen Hülle, können Adenoviren sehr lange außerhalb eines Wirtskörpers aktiv bleiben und sind höchst widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen.
Humane Adenoviren lösen zumeist Erkrankungen der Atemwege aus. Aber auch Blasenentzündungen, Gastroenteritiden und Augenbindehautentzündungen (Keratoconjunctivitis epidemica) können durch bestimmte Serotypen des Virus verursacht werden. Für die Entzündung der Augenbinde- und Hornhaut sind die Serotypen 8,19 und 37 verantwortlich.
Übertragungswege
Das tückische an der Augengrippe, ist die lange und hohe Infektiosität. Als Schmierinfektion über Hände, Handtücher, Türgriffe, sind die Übertragungswege vielfältig und einfach. Daher ist das wichtigste Mittel, um sich vor der Keratoconjunctivitis epidemica zu schützen, die Prävention. Die Inkubationszeit beträgt acht bis neun Tage und es empfiehlt sich eine Isolierung von zusätzlich 14 Tagen bei Ausbruch, durch bspw. Krankschreibung.
Prävention als Heilmittel
Da es keine ursächliche Therapie gibt, sollte man es tunlichst vermeiden, sich mit dem Erreger anzustecken. Die wichtigsten Präventionsmaßnahmen sind demnach:
- Vermehrte und lückenlose Flächendesinfektionen, insbesondere patientennaher Flächen, wie z.B. Türgriffen
- Händedesinfektionen
- Isolierung bei Infektion
Durch die hohe Infektiosität kommt die Augengrippe auch als nosokomiale (im Krankenhaus erworbene) Infektion in Betracht.