Nosokomiale Salmonella-Infektionen – Die effektivsten Hygienemaßnahmen
Enteritische Salmonellen-Infektionen sind meist gastrointestinale Infektionen und treten auch bei immunkompetenten Wirten auf. In den meisten Fällen ist eine Salmonellen-Infektion, die im Krankenhaus auftritt, eine ambulant erworbene Infektion. Die wahrscheinlichste Infektionsquelle sind oft überlagerte, nicht ausreichend gekühlte oder durcherhitzte Lebensmittel tierischer Herkunft. Aber auch durch sekundäre Lebensmittelkontaminationen, wie beispielsweise ein in den USA beschriebener Ausbruch durch Mango-Früchte, sind Einzelfälle bekannt geworden. Insbesondere in Krankenhäusern können sich Salmonellen-Infektionen von einzelnen Patienten großflächig ausbreiten. Vor der Diagnosenstellung sind Patienten relativ eng untergebracht, sie benutzen die selben Bäder, bzw. Toiletten und auch persönliche Utensilien können mit anderen Patienten in Kontakt kommen.
Auch eine nicht ordnungsgemäße Flächendesinfektion kann zu Problemen führen, wie zum Beispiel eine Kreuzdekontamination von Gegenständen und auch medizinischen Geräten. In Zentralküchen können sich durch Lebensmittel eingeschleppte Salmonellen über Arbeitsflächen und die Küchenaustattung weiter verbreiten.
Flächendesinfektion ganz vorne mit dabei!
In einer aktuellen Literaturanalyse wurden von 1995-2011 publizierte Salmonellenausbrüche erfasst und ausgewertet. Demnach waren in 31 von 52 untersuchten Ausbrüchen als Quelle einer Infektion ein bestimmtes Lebensmittel, oder eine bestimmte Zubereitung zu finden. Insgesamt konnten in 79% der Ausbrüche eine Infektionsquelle gefunden wurden. Weiterhin wurden in 13,7% der Fälle ein anderer Patient und in 5,8% ein kontaminierter Gegenstand als Ursprung der Infektion für wahrscheinlich gehalten.
Als Primäre Maßnahme hat sich das Hygienemanagement auf die Ausschaltung der Infektionsquelle konzentriert. Als zusätzliche Maßnahmen wurden eine Hygieneschulung der beauftragten Personen im Lebensmittelbereich, sowie eine verbesserte Temperaturüberwachung bei der Lagerung der Lebensmittel vorgenommen.
Folgende Maßnahmen wurden ebenfalls in den Publikationen genannt (Häufigkeit absteigend):
- Isolierung/Kohortierung von Patienten
- Vermehrte und effektivere Flächendesinfektion
- Intensivierung der Händehygiene
- Stuhlscreening von Verdachtspersonen
- Aktive Surveillance
- Schutzmaßnahmen wie Handschuhe oder Kittel