Potentielle neue Wirkstoffe gegen das Dengue-Virus
Forscher aus Mainz und Würzburg forschen an neuen potentiellen Wirkstoffen gegen das Dengue-Virus.
Der Fokus liegt auf der Protease
Proteasen sind Enzyme, die Proteine spalten können. Proteaseinhibitoren dagegen, hemmen die Proteasen und verhindern somit den Abbau von Proteinen. Solche Protease-Hemmstoffe werden bereits erfolgreich in der HIV und Hepatitis Therapie eingesetzt. Bisher gibt es gegen die Dengue-Protease einige Hemmstoffe, diese sorgen aber im besten Falle nur dafür, dass sich gerade mal die Hälfte der Viren nicht mehr vermehren können. Eine Arbeitsgruppe des Würzburger Virologen Jochen Bodem zusammen mit Wissenschaftlern der Universität Mainz, forscht an besseren Hemmstoffen. Sie haben sieben Stoffe entwickelt, aus der Molekülklasse der Diarylthioether kommend, die ein gutes bis sehr gutes Ergebnis geliefert haben. Zwei der entwickelten Stoffe überzeugen: Nur rund 3% der Virenpopulation in einer Zellkultur überleben, und das sogar schon bei niedrigen Konzentrationen des Hemmstoffs. Außerdem wirken sie speziell nur auf die Dengue-Proteasen.
Dengue-Fieber auf dem Vormarsch
Übertragen wird das Dengue-Virus vor allem durch die weibliche Gelbfiebermücke und die Asiatische Tigermücke. Letztere breitet sich mittlerweile auch in Europa und Deutschland aus. Ursprünglich stammt das Dengue-Fieber aus dem tropischen Temperaturbereich. Durch die zunehmende Erderwärmung können sich Stechmücken, die eigentlich in wärmeren Gegenden angesiedelt sind, auch in gemäßigten Klimaregionen ausbreiten.
Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) schätzt die Zahl der Infektionen weltweit auf jährlich 390 Mio. Die Infektion trat 1970 nur in neun Ländern auf; mittlerweile gibt es sie schon in mehr als 100 Staaten.
Erste Zulassung eines Impfstoffs in Mexiko
Im Dezember 2015 wurde in Mexiko erstmalig ein Impfstoff gegen das Dengue-Fieber zugelassen. Der französische Pharmagigant Sanofi hat 20 Jahre und 1,5 Milliarden Dollar in die Forschung an einem Impfstoff gesteckt.