Neues aus der Forschung
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In Verbindung mit einem Forschungsprojekt haben Wissenschaftler des Hohenstein Institute in Bönnigheim Textilien mit antiviralen und antibakteriellen Eigenschaften entwickelt. Um Infektionsketten zu unterbrechen, kann diese Technologie für Reinigungstücher eingesetzt werden.
Auch über Textilien werden Krankheitserreger verteilt
Händehygiene, sowie die Textil- und Oberflächenhygiene spielen eine zentrale Rolle bei der Vermeidung von Infektionen. Durch eine gründliche und regelmäßige Händedesinfektion können Krankheitsfälle eingegrenzt werden. Doch auch über Textilien können Krankheitserreger übertragen werden. Laut Studien ist es sogar belegt, dass Viren über Textilien, die im regelmäßigen Kontakt mit den Händen stehen, weitergegeben werden, obwohl diese über keinen eigenen Stoffwechsel verfügen und somit zur Überlebensfähigkeit auf einen Wirtsorganismus angewiesen sind. Aber auch Bekleidung, Haushalts- und Krankenhaustextilien, wie beispielsweise Bettwäsche und Handtücher, stellen einen Übertragungsweg für Viren dar. Da auch Oberflächen ein hohes Infektionsrisiko beherbergen, müssen sie zur Infektionsprophylaxe regelmäßig und gründlich gereinigt und desinfiziert werden.
Hier sollen die biofunktionalen Textilien greifen. Mithilfe von Kupferverbindungen oder -komplexen ist eine Inaktivierung von Testviren möglich. Eine andere Methode stellt auch die Veredlung mit Kupferpigmenten im Hochtemperaturausziehverfahren dar. Nach dem Prinzip der Färbung mit Dispersionsfarbstoffen werden dispergierte Kupferpigmente in die Faser gebracht und anschließend mit dem Klotz-Kalt-Verweil-Verfahren fixiert. Die kupferpigmentierten Textilien bestanden die Tests zur Hautverträglichkeit und die praxisnahen Wirksamkeitstests auf Oberflächen wie Glas, Holz und Edelstahl. Das Testvirus MS2 wurde zu 91 Prozent vom Textil aufgenommen und die Viruskonzentration anschließend zu 90 Prozent reduziert.
Viele mögliche Einsatzgebiete
Eingesetzt könnten die neu entwickelten Mikrofasertücher zu Senkung der Keimtransferrate in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheime, Gemeinschaftseinrichtungen, sowie als Materialien in Schutzausrüstungen bei beispielsweise der Feuerwehr, dem Katastrophenschutz oder auch dem Militär.